Nickel - Umweltbundesamt Fakten

Informationen des Umweltbundesamtes (UBA)

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 44 (2001) 12, 1243-1248

Die umweltmedizinische Bedeutung des Nickels beruht auf der sensibilisierenden Wirkung von Nickel und seinen Verbindungen, der krebserzeugenden Wirkung von Nickel und seinen Verbindungen nach inhalativer Aufnahme und dem ubiquitären Auftreten des Nickels in der Umwelt und der unvermeidlichen Exposition des Menschen gegenüber diesem Element.

Nickelallergien

Die allergische Kontaktdermatitis entsteht nach vorausgegangener Sensibilisierung. Die Dermatitis ekzematosa ist in der Allgemeinbevölkerung relativ häufig. Man schätzt, dass in der Allgemeinbevölkerung zwischen 10 und 15 % der Frauen und ca. 2 % der Männer durch Nickel sensibilisiert sind. Eine große klinische Studie mit insgesamt 2176 Patienten in neun europäischen Ländern gelangt zu dem Ergebnis, dass das Stechen von Ohrlöchern die Empfindlichkeit gegenüber Nickel steigert. Dies würde auch erklären, dass die Häufigkeit der nickelinduzierten Kontaktdermatitis bei Frauen höher ist als bei Männern.

Nickel und Krebs

Eine humankanzerogene Wirkung geht nur von inhalativ aufgenommenem Nickel aus. Der in Deutschland für Arbeitsplätze gültige Grenzwert für die Konzentration von Nickel und seinen schwerlöslichen Verbindungen in der Luft, der TRK-Wert, beträgt 500 µg/m³. Für Nickel in Form atembarer Tröpfchen liegt dieser Wert bei 50 µg/m³. Die WHO gibt für die Nickelkonzentration in der Luft von 1 µg/m³ ein zusätzliches Krebsrisiko von 4 x 10-4 an.

Nickel in Nahrung und Trinkwasser

Als besonders nickelhaltig sind insbesondere verschiedene Getreidesorten wie Hafer, Mais sowie Sojabohnen, Sojamehl, Bohnen, Kakaobohnen, Schokolade und Tee . Speziell Nahrungsmittel, die in Dosen in den Handel kommen, können hohe Nickelgehalte aufweisen. Auch durch Kochgeschirr gelangt Nickel in die Nahrung. Fleisch, Milchprodukte, Eier, Brot, Kartoffeln, Öl weisen geringe Nickelkonzentrationen auf.

Die deutsche Trinkwasserverordnung sieht für die Nickelkonzentration im Trinkwasser einen Grenzwert von 20 µg/l vor.

Diagnose:

In den westlichen Industrieländern scheint die Nickelaufnahme relativ gleichförmig zu sein und zu einer vergleichbaren Nickelausscheidung im Harn zu führen.

Laut dem amerikanischen Center für Disease Control (CDC), sowie den deutschen Laborleitlinien zufolge, kann für die Bestimmung einer momentanen oder akuten Belastung Blut, Urin wie auch Fäzes genutzt werden.

Weitere Referenzen:
  • Agency for Toxic Substances and Disease Registry (ATSDR). 2005. Toxicological Profile for Nickel (Update). Atlanta, GA: U.S. Department of Public Health and Human Services, Public Health Service.