Das Konzept der für die Umweltmedizin zuständigen Referenzwerte wurde 1996 von der Kommission "Human Biomonitoring" vom Umweltbundesamt (UBA) publiziert. Demzufolge gestatten Referenzwerte die Beurteilung der Belastung von Personen, wobei lt UBA die Grundbelastung die jeweilige Umweltbelastung mitbestimmt.
Die vom UBA aktualisierten Referenzbereiche für Metalle (Blei, Cadmium, Quecksilber etc.) sind definiert als das 95.Perzentil der jeweiligen Metallkonzentration im Urin von Erwachsenen in Deutschland. Diese Grenzwerte wurden von uns übernommen und gelten für Urin vor Chelat oder Provokation.
Urinmesswerte die Referenzwerte leicht übersteigen, müssen nicht Anzeichen einer Intoxikation sein. Vorhandene Symptome, sofern vorhanden, sind häufig untypisch oder diffus. Um das Gesundheitsrisiko zu bestimmen, ist eine weiterführende Diagnostik ratsam.
Chelatsubstanzen binden Metalle, die dann vom Körper vermehrt ausgeschieden werden. Dabei zeigt jede Chelatsubstanz eine spezifische 'Vorliebe' für gewissen Metalle. Beispielsweise ist bekannt, dass DMPS die Metalle Arsen, Quecksilber und Kupfer stark bindet. EDTA bindet Cadmium wie auch freies Eisen leicht. Somit ist es wichtig zu wissen, welche Metallbelastung vorliegt, damit die Chelatsubstanz genutzt werden kann, die sich am besten eignet.
Wir erstellten spezifische Orientierungswerte (OR) für die jeweiligen Chelatsubstanzen. Diese Orientierungswerte sollen Umweltmedizinern und Chelattherapeuten bei der Bewertung der Provokationsurine helfen.
Als erstes Labor weltweit erstellten wir auch Orientierungswerte für Kombinationstherapien. Diese statistischen Werte ersetzen nicht die Referenz- und Grenzwerte der Arbeitsmedizin.