Dies ist ein Auszug der Bekanntmachung des Umweltbundesamtes:
Stellungnahme der Kommission „Human-Biomonitoring“ des Umweltbundesamtes
Die umweltmedizinische Bedeutung von Selen beruht im Wesentlichen auf folgenden Aspekten:
Risikogruppen, die zu Selenmangel neigen
Serum/Plasma Selen (µg/l)
Selen Vollblut (µg/l)
Als optimale Selenzufuhr galten nach einer Empfehlung aus dem Jahre 1980 [53] 1-2 µg/kg Körpergewicht, also für den Erwachsenen 50 – 200 µg/Tag. Nach den neuesten Empfehlungen (April 2000) werden vom Institute of Medicine der US National Academies als DRI (dietary reference intake) 55 µg Selen pro Tag mit der Nahrung für Erwachsene als optimale Versorgung empfohlen. Auch zeigen neuere Erkenntnisse u. a. aus USA, dass bei 66-70 µg Se/Tag eine ausgeglichene Bilanz besteht. Zur Verhütung von Selenmangelzuständen reicht vermutlich bereits eine Zufuhr von 0,3 µg Se/kg Körpergewicht und Tag (20 µg Se/Tag für einen 70 kg schweren Erwachsenen). Besonders während der Schwangerschaft und der Stillzeit wird deutlich, dass die nutritive Selenaufnahme der Frau in der Bundesrepublik suboptimal ist. In seiner Stellungnahme aus dem Jahre 1989 empfiehlt der US National Research Council während der Schwangerschaft zusätzlich eine Selenaufnahme von 10 µg Se/Tag. Während der Stillzeit wird eine zusätzliche Selenaufnahme von 20 µg Se/Tag empfohlen, um den Verlust von Selen durch Muttermilch zu kompensieren; das sind etwas mehr als 50 % der Selenaufnahme der nicht stillenden Frau in der Bundesrepublik. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat 2000 für Jugendliche und Erwachsene (15-jährige und ältere Personen) 30 bis 70 µg/Tag empfohlen.
Laut UBA liegt ein allgemeiner Selenmangel mit klinischer Symptomatik in der Bundesrepublik nicht vor. Für die Intoxikation mit Selenverbindungen können wegen der Vielfalt der Selenverbindungen und der Vielfalt der Art der Intoxikationsmöglichkeiten keine einheitlichen klinischen Symptome berichtet werden. Der Geruch der Atemluft nach Knoblauch scheint jedoch ein Symptom zu sein, das generell bei Selenintoxikationen auftritt. Durch ein Biomonitoring kann eine Selenosis eindeutig identifiziert werden.