Tellur ist ein silberweißes, metallisch glänzendes Halbmetall. Es tritt in Sulfiden auf und reagiert spröde auf mechanische Belastungen. Im Aussehen ähnelt es Zinn und Antimon. Chemisch dagegen ist es ein naher Verwandter von Selen.
Bereits eine leichte Tellurvergiftung (ein längeres Anfassen des Metalls genügt meist) führt dazu, dass Atem und Schweiß des/der Vergifteten bis zu mehrere Wochen lang nach Knoblauch riechen. Für Außenstehende ist der Geruch kaum erträglich. Gelangen elementares Tellur oder leichtlösliche Tellurverbindungen wie Alkalimetall-Tellurate (zum Beispiel Na2TeO3) durch Verschlucken (peroral) in den Körper, bildet sich durch Reduktion giftiges Dimethyltellurid (Me2Te: H3C−Te−CH3), das zur Schädigung von Blut, Leber, Herz und Nieren führen kann.
Von der Industrie wird Tellur zu den Technologiemetallen gezählt – jenen Metallen, die für technologische Innovationen von besonderer Bedeutung sind. In anderen Kontexten wird Tellur ebenfalls als Strategisches Metall bezeichnet, was seine Relevanz für die Wirtschaft eines Landes unterstreicht. Tellur zählt außerdem zu den kritischen Rohstoffen, ist also strategisch bedeutsam aber nur limitiert verfügbar.
Tellur findet sich in der Natur tatsächlich oft im Verbund mit Gold, aber auch mit anderen Metallen wie Kupfer oder Blei. Die industrielle Gewinnung von Tellur passiert ausschließlich im Zuge der Kupfer- und Zinkproduktion.
Anwendungsgebiete: Zum einen die Photovoltaik, in der Tellur als Cadmium-Tellurit in Dünnschicht-Solarzellen eingesetzt wird; zum anderen Thermoelektrische Elemente, die für vielfältige Anwendungen gebraucht werden. Das restliche Vorkommen teilt sich der Einsatz in Legierungen mit kleineren Anwendungen wie der Vulkanisierung von Gummi.