Kalium in Medizin

Kalium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff. Dieser befindet sich zu 98 Prozent im Inneren der Zelle und nur zu zwei Prozent im Raum außerhalb von Zellen. Durch seine elektrische Ladung sorgt Kalium für das sogenannte Ruhepotential zwischen Zellinnerem und Zelläußerem. Kalium ist wichtig für die normale Funktion von Zellen, Nerven und Muskeln. Kalium aktiviert zudem verschiedene Enzyme beispielsweise für die Proteinsynthese. Außerdem reguliert unser Körper unter anderem mit Hilfe von Kalium seinen Säuregrad (pH-Wert).

Der Körper muss den Kaliumspiegel im Blut innerhalb enger Grenzen aufrechterhalten. Ein zu hoher (Hyperkaliämie) oder zu niedriger (Hypokaliämie) Kaliumspiegel im Blut kann ernsthafte Auswirkungen haben, z. B. Herzrhythmusstörungen oder sogar Herzstillstand.

Kalium ist an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt. Mittlerweile empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation eine gesteigerte Zufuhr von Kalium bei Bluthochdruck (Hypertonie), da sich damit sowohl der systolische als auch der diastolische Blutdruck senken lässt. Zusätzlich sinkt nachweislich das Schlaganfallrisiko.

Die empfohlene tägliche Kaliummenge in der Ernährung beträgt etwa 3.500 mg. Der Körper passt jedoch die aufgenommene Kaliummenge an die abgegebene Menge an, um den Kaliumspiegel auszugleichen. Im Allgemeinen sollten Erwachsene pro Tag mindestens zwei Gramm Kalium aufnehmen. Im Einzelfall hängt der Tagesbedarf aber von Alter und Gesundheitszustand ab. So kann zum Beispiel bei Bluthochdruck-Patienten eine höhere Zufuhr sinnvoll sein.

Kalium wird über Nahrung und elektrolythaltige (kaliumhaltige) Getränke aufgenommen und primär über den Urin ausgeschieden. Etwas Kalium geht auch über den Verdauungstrakt und den Schweiß verloren. Gesunde Nieren können die Ausscheidung von Kalium anpassen, um Schwankungen in der Ernährung auszugleichen.

Einige Medikamente und bestimmte Erkrankungen beeinflussen den Austausch von Kalium zwischen den Zellen und ihrer Umgebung, was sich erheblich auf den Kaliumspiegel im Blut auswirkt.

Diagnose

Da bereits eine geringe Unterversorgung weitreichende Folgen wie Herzrhythmusstörungen haben kann, wird Kalium standardmäßig bei Blutuntersuchungen mitbestimmt.

Besonders wichtig ist die Kalium-Messung im Blut, wenn Beschwerden auftreten, die auf einen möglichen Kalium-Mangel oder -Überschuss hindeuten. So können Symptome wie Muskelschwäche, Verstopfung und Herzstolpern auf einen übermäßigen Kaliumverlust deuten. Bei zu hoher Kaliumzufuhr, kann es zu Missempfindungen vor allem im Mundbereich, Muskelzuckungen und Lähmungen sowie im schlimmsten Fall zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Besteht ein Kaliummangel (Hypokaliämie), der durch Blutwerte bestätigt wurde, gibt eine zusätzliche Urinuntersuchung Aufschluss darüber, auf welchem Wege und in welchem Ausmaß der Körper das Kalium verliert, z.B. über Nieren oder Darm.

Es gibt derzeit keine wissenschaftlichen oder medizinischen Beweise, dass Haar- oder Nageltestmessungen Aufschluss über den Kaliumstatus des Körpers geben.

Kalium: Tagesbedarf, Wirkung, Blutwerte - netDoktor.de

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